Ökologische Nachhaltigkeit: Bau, Energie, Mobilität

Ökologisch bauen – nachhaltig leben. Folgende Rahmenbedingungen begünstigen unsere ökologische Lebensweise im Heizenholz: Bei der Erstellung der Siedlung blieb das Bestandesgebäude erhalten, wurde nur wo nötig umgebaut und baulich ergänzt. (Siehe Geschichte des Gebäudes) Die Siedlung ist Minergie-zertifiziert und der Umbau erfolgte nach Minergie-Eco-Standard. Eco bedeutet: Die Baumaterialien sind nachhaltig und ökologisch und belasten die Umwelt minimal. Trotz der eingehaltenen Werte wurde von der Fachstelle Minergie für das Heizenholz kein Zertifikat ausgestellt, da zum Zeitpunkt des Baubeginns die Eco-Zertifizierung für Umbauten noch nicht möglich war. Im Wissen, ein baubiologisch und raumklimatisch vorbildliches Haus erstellt zu haben, verzichten wir gerne auf das Zertifikat.

Als weiterer Faktor für ökologische Nachhaltigkeit unserer Siedlung beträgt der Flächenbedarf pro Person durchschnittlich 35 m2 (Stadt Zürich 2024: 39,5m2). Ausserdem gibt es bei uns keine Tiefgarage und kaum Parkplätze, dafür aber einen grosszügigen Veloraum mit direkter Zufahrt von der Strasse her. Dies basiert auf einem umweltschonenden Mobilitätskonzept, zu dem sich das Heizenholz verpflichtet hat. Und nicht zuletzt, gehört auch die Pflege unseres Aussenraums zur ökologischen Nachhaltigkeit des Heizenholz.

Heizung

Die Wärme für die Heizkörper in den Wohnungen kommt aus der Heizzentrale der ZKJ, unserer Nachbarn nebenan. Die Heizung basiert auf einer Wärmepumpe mit einem Erdsonden-Feld. Die Erdsonden befinden sich unter der Fussballwiese des ZKJ und reichen ca. 200 Meter in die Tiefe. Dadurch kann die Wärmepumpe im Winter auf ein Wärmereservoir von ca. 12 bis 13 Grad zurückgreifen.

Lüftung und Warmwasseraufbereitung

Als Minergie-Bau sind alle Einheiten unserer Siedlung mit einer speziellen Lüftung ausgestattet. Die gegebenen knappen Raumhöhen aus dem Bestand bedingten eine unkonventionelle Lösung, da an den Decken keine Kanäle geführt werden konnten. Die Gebäude sind mit einer zentralen Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Das ermöglicht einen permanenten Luftwechsel in sämtlichen Räumen.

Die warme Abluft aus den Wohnungen dient als Energie für die Warmwasseraufbereitung. Die Abluft wird in den Badezimmern durch das runde Tellerventil angesogen, in den Keller geleitet und dort durch eine Abluftwärmepumpe zum Erwärmen des Warmwassers verwendet.

Die rechteckigen Lüftungskästen über oder neben gewissen Fenstern dienen dazu, dass ständig Aussenluft in die Wohnungen nachströmt. Im Winter wird die kalte Aussenluft durch die darunter liegenden Radiatoren erwärmt. Die Lüftungskästen über den Fenstern sind mit einer Schalldämmung und einem Feinstaubfilter ausgerüstet. Die Filter werden regelmässig an Aktionstagen ausgewechselt.

Nähere Informationen zum Wechseln der Filter und allgemein zum Lüften der Wohnung findest du unter Betrieb und Unterhalt>  Lüftung.

Reduzierung Wasserverbrauch

Unsere Armaturen bestehen aus Hans Grohe EcoSmart-Armaturen, die eine erhebliche Einsparung im Wasserverbrauch ermöglichen. Wie funktioniert dies?

Durch einen herkömmlichen Waschtischmischer laufen um die 13 Liter Wasser pro Minute. Durch Luftbeimischung und eine spezielle Durchflussbegrenzung senkt EcoSmart bei allen Hansgrohe-Armaturen den Wasserverbrauch um bis zu 60 Prozent. In den Auslauf der Armatur ist ein Luftsprudler integriert, der das Wasser mit Luft anreichert. Das Ergebnis ist ein satter, sprudelnder Wasserstrahl. Ein „Präzisions-Elastomer“ reagiert automatisch auf unterschiedlichen Wasserdruck, verändert seine Form und begrenzt so zur konstanten Trinkwassereinsparung den Durchfluss.

Regenwassernutzung

Wasser aus einer Regenwasserzisterne kann zum Giessen der Pflanzen verwendet werden. Der Tank der Zisterne füllt sich mit Regen- und Leitungswasser.  In jedem Geschoss auf der Terrasse commune und an verschiedenen Stellen an den Aussenwänden im Erdgeschoss ist ein Wasserhahn zu finden, der mit einem Vierkantschlüssel bedient werden kann. (Sollte kein Vierkantschlüssel vorhanden sein, kannst du die BG Unterhalt kontaktieren oder den Schlüssel selber im Baumarkt kaufen).

Das Wasserspiel auf dem Vorplatz wird ausschliesslich mit Regenwasser betrieben. (Siehe dazu auch: Wasserspiel und Wasserbecken)

Photovoltaikanlage

Die Firma Stromwerk AG betrieb 2012- 2024 auf beiden Dächern ein selbst installiertes und finanziertes Solarkraftwerk. Die gewonnene Energie wurde in das Stromnetz der EWZ eingespiesen und Kraftwerk1 bekam den Strom rückvergütet. Im Gegenzug verpflichtete sich Kraftwerk1, der Stromwerk AG die gesamte Energie, die aus der Produktion des Solarkraftwerkes resultierte, 20 Jahre lang abzukaufen.

Mit dem Strom der 15.84 kWp Anlage konnten die Wärmepumpen betrieben werden. Der Strom wurde den Mieter*innen unter Allgemeinstrom abgerechnet.

Kraftwerk1 hat 2024 die Photovoltaikanlage von Stromwerk abgekauft und diese mit Photovoltaik-Paneelen von ecoEn erweitert. Die gesamte Konstruktion Paneele befindet sich auf dem begrünten Flachdach und besteht aus wiederverwendeten Materialien. (Siehe Dachfläche_Solar_KW1Heizenholz.pdf) Die bestehende Anlage mit den Leitungen zum Keller konnte erhalten bleiben.

Mit der neuen Eigenverbrauchslösung steht der gewonnene Solarstrom den Häusern 190 und 194 komplett zur Verfügung. Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespiesen.

Während der Sommermonate generiert die Solaranlage eine Menge Solarstrom, die den Eigenbedarf beider Häuser vollständig deckt. Verschiebungen zwischen Solarstrom-Produktion und Verbrauch können den Strombezug aus dem Netz oder einen Stromüberschuss verursachen. Morgens und Spätnachmittags ist die Stromproduktion im Vergleich zur sonnenreichen Mittagszeit ungenügend, während mittags möglicherweise ein Überschuss generiert wird. Aus diesem Grund lohnt es sich, den Strom in sonnenreichen Zeiten zu nutzen. Reicht der Solarstrom im Winter nicht aus, wird zusätzlicher Strom vom EWZ-Netz bezogen.  

Per folgendem Link ist es möglich, die Solarproduktion unserer Anlage live zu verfolgen:

PVA Heizenholz Zürich

Mobilitätskonzept

Die Pflichtanzahl an Parkplätzen in der Siedlung Heizenholz wurde stark reduziert. Bedingung für die Reduktion war und ist die Einhaltung des Mobilitätskonzepts für die Siedlung Heizenholz. Dieses besagt:

-        Wohnungen werden vorrangig an Haushalte ohne Auto vermietet und die Vergabe und Bewirtschaftung der vorhandenen Parkplätze wird kontrolliert.

-        Das Controlling findet vonseiten der Genossenschaft statt: Statistik über den Autobesitz der Mieterschaft, Dokumentation der Parkplatznutzung durch Fahrzeuge der Mieterschaft, Kontrolle des Parkierens in der Blauen Zone durch Abfragen der ausgegebenen Anwohnerparkkarten bei der Dienstabteilung Verkehr Stadt Zürich.

Bewohner*innen, die kein Auto haben, jedoch einmal eines benötigen, stehen ein paar Autos auf einem Mobility-Platz in der Nähe des Rütihofs zur Verfügung.

Nähere Informationen zu Parkplätzen für Heizenholz-Bewohner*innen und Gäst*innen unter: Parkplätze

• Mobilitätskonzept_KW1Heizenholz.pdf
• Parkplätze_KW1Heizenholz_aktuell.pdf